Aufwendiger Lagertausch im Hamburger Hafen
Hamburg. Der Austausch der Lager an der wichtigen Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen ist eine Herausforderung. Mit riesigen Gerüsten, speziellen Verschubbahnen und elektrischen Seilwinden im Inneren des Brückendecks zeigt MAURER, was Ingenieure und Monteure leisten können.
Die Köhlbrandbrücke ist das zentrale Bauwerk im Hamburger Hafen. Die 1974 eröffnete Schrägseilbrücke verläuft über den Köhlbrand, einen Teil der Süderelbe, und verbindet die Hafenbereiche im Westen mit der Elbinsel Wilhelmsburg. Zudem bindet sie den Hafen an die Autobahnen nach Flensburg, Kiel, Hannover und Bremen an. Vor allem an Werktagen geht viel Schwerlastverkehr über die Brücke. Unter der Brücke queren die Containerschiffe, weshalb sie eine Durch fahrtshöhe von 53 m hat. Diese Höhe war eine Herausforderung für die Erneu erung der Brückenlager.
Verschubbahn und Gerüstturm
„Tatsächlich sind bei diesem Lagertausch nicht die Lager die Herausforderung, sondern deren Aus- und Einbau“, erläutert Projektleiter Michael Trzeciok von MAURER. Jeder der drei Pfeiler bildet einen eigenen Bauabschnitt. Nach den umfangreichen Vorarbeiten erfordert der Austausch der je zwei Lager pro Pfeiler jedes Mal eine Wochenendsperrung der Brücke von Freitagabend bis Montagmorgen, weil das Brückendeck nur ohne Verkehr angehoben werden darf.
Die ersten beiden Lager wurden im Oktober 2023 ausgetauscht. Der Pfeiler 101 steht auf der Elbinsel. Dort wurde ein rund 40 m hohes Gerüst errichtet, um die Brückenlager zu erreichen.
Um ein altes Lager vom Pfeiler wegzuziehen bzw. das neue Lager wieder zum Pfeiler zu bringen, wurde eine spezielle Verschubbahn mit Tisch konstruiert.
Das alte Lager wurden dann mitsamt Tisch von der Verschubbahn genommen und abgelassen bzw. auf umgekehrtem Weg das neue Lager (Foto) an Ort und Stelle gebracht.
Die dafür notwendigen elektrischen Seilwinden waren im Hohlkasten der Brücke eingerichtet. Im Bild links und rechts ist zu sehen, wie die Seile durch den Brückenkörper nach unten gehen.
Austausch über Wasser
Eine Steigerung barg der 2. Bauabschnitt im September, denn der Pfeiler 102 steht im Köhlbrand, also im Wasser.
Dafür wurde eine Interimsbrücke aus Gerüstteilen errichtet, um über das Wasser an den Pfeiler heranzukommen.
Ausgetauscht werden in drei Bauabschnitten bis 2025 insgesamt 6 Topflager.
Sie haben Abmessungen von 1,5 x 1,5 m, ein Gewicht von ca. 2 t und nehmen eine Last von bis zu 30.400 kN auf.